Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Deutsche Meisterschaften enden ohne 90er Medaille

Vom 8. bis 18.06. fanden an acht Wettkampftagen die diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Bohlekegeln im niedersächsischen Lüneburg statt. Auch in diesem Jahr waren Fehrbelliner Kegler am Start. Für die erhoffte Medaille sollte es jedoch nicht reichen.

 

Im Mannschaftswettbewerb der Herren zählte das OPR-Quartett, bestehend aus Jonathan Jaeger, Daniel Neumann, Sebastian Krause und Dirk Sperling sowie Ersatzmann Alexander Wolski (alle vom SV 90 Fehrbellin) zum erweiterten Favoritenkreis. Auf Grund der Vorleistungen, aber auch der an den vorherigen Wettkampftagen, an denen größten Teils die Berliner die Entscheidungen dominierten, war klar, dass der Sieg nur über das BSKV-Team gehen konnte. Der zweite Brandenburg-Vertreter aus dem Barnim um Ex-90er Nico Witter zählte zu den Außenseitern.

Unser OPR-Vierer kam gut aus den Startlöchern. Startspieler Jonathan spielte wie aus einem Guss und brachte uns mit starken 927 Holz in Führung. Die Konkurrenz war uns jedoch dicht auf den Versen. Leider mussten wir in Runde zwei erkennen, dass Daniel den Berliner Wurf nicht mehr so gut drauf hat. Er ließ die nötige Konstanz vermissen. Zwar warf er alles in die Waagschale, wir entschieden uns aber nach 55 Wurf, Alex die Chance zu geben. Er brauchte dann aber 15 Würfe, um einigermaßen ins Spiel zu kommen, was uns weiter ins Hintertreffen brachte. Unter dem Strich standen magere 892 Hölzer und wir waren vorerst aus den Medaillenrängen heraus. 

Seppi zeigte anschließend ein solides Spiel und kam auf 918 Holz. Damit konnten wir vereinzelt Boden gutmachen, aber die Topspieler lagen sehr eng beieinander. Dirk egalisierte Seppis Ergebnis danach, was bei der starken Konkurrenz nicht reichen sollte. Am Ende lagen wir auf Platz fünf. Gold ging wie erwartet an die Berliner, Silber nach Oldenburg und Cuxhaven sicherte sich mit drei Topergebnissen Bronze.

 

Am Samstag folgten die Einzel-Vorläufe - 24 Starter kämpften um die 12 Finaltickets. Seppi durfte bei den Herren als einziger Brandenburger Starter ran. Im ersten von zwei Durchgängen setzte er sich von Beginn an an die Spitze. Nach zehn von zwölf Bahnen schien er bereits durch, doch auf der Zielgeraden begann der Motor zu stottern. 14 Wurf lang trat er auf der Stelle, sodass er zwischenzeitlich auf Rang sechs abrutschte. Mit mehr Risiko und Kampf konnte er aber noch zurückschlagen und zwei Starter übertrumpfen. Mit 911 Holz war es Rang vier und der bessere Lauf kam ja erst noch. Also hieß es Zittern. Es kristallisierte sich heraus, dass es drei Kegler nicht schaffen sollten und bei zwei weiteren war es vor der letzten Bahn äußerst knapp. Am Ende sollte ein Kegel das Pendel in Seppis Richtung ausschlagen lassen. Das ging ja gerade noch mal gut. Als Zwölfter zog Seppi ins Finale ein und durfte am Sonntag noch einmal alles raushauen. Vorlauf-Sieger wurde der Oldenburger Jan Stender mit sensationellen 940 Holz.

Doch im Finale wurden die Karten neu gemischt. Alle begannen wieder bei Null. Und Seppi hatte nichts zu verlieren. Er startete mit einer 80 identisch gut ins Finale, wie der links neben ihm spielende Quali-Sieger. Auf der Rechtsgasse dann leichte Probleme doch von links folgte eine 82. 25 über nach 30 Wurf, das war Medaillenkurs. Doch die Rechtsaufsätze sollten weiter die Schwachstelle bleiben. Immer wieder schlichen sich Fehler ein. Nach fünf Bahnen lag Seppi dennoch gut im Rennen und kam auf die leicht ergiebigeren hinteren Bahnen. Doch hier fehlte ihm der 9er-Schlag und daher die ganz hohen Bahnergebnisse. Zwar wurden es regelmäßig 76 bis 78 Holz pro Bahn, doch das reicht im Finale nicht, um sich vorn zu behaupten. Einer setzte sich in dieser Phase ab: André Krause wurde am Ende mit überragenden 945 Holz Deutscher Meister. Doch dahinter blieb es eng. Fast das gesamte Reststarterfeld war zwei Bahnen vor Schluss in Schlagdistanz zu den Medaillenrängen. Mittendrin immer noch Seppi. Doch auch auf den letzten Bahnen fehlten die hohen Ergebnisse. Am Ende konnte er mit 921 Holz zwar das beste Ergebnis des Wochenendes erzielen, doch für ganz vorn reichte das nicht. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Berliner André Franke und Matthias Mohr sowie Richard Albrecht aus Binde und Marc Stender aus Oldenburg. Franke fehlte mit 930 Holz am Ende ein Kegel zum Stechen. Mohr, der sich im Stechen Silber sicherte, und Albrecht kamen auf 931 Holz. Marc Stender wurde mit 929 Holz Vierter vor seinem Bruder Jan (925). Seppi folgte mit 921 auf einem guten siebten Rang.

 

"Unter dem Strich bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Um ganz vorn zu landen, brauchst du auch das nötige Quäntchen Glück. Ohne die Neunen kommt man nicht nach ganz oben, und die wollten eben in der entscheidenden Phase nicht fallen.", resümiert Seppi sein Abschneiden. "Ich habe das Finale erreicht, das war das erste Ziel. Dort kann immer alles passieren - es sollte aber dieses Jahr nicht sein. Ich habe alles gegeben und einen Startplatz fürs nächste Jahr geholt. Die Medaillen hatten andere mehr verdient. Im nächsten Jahr werde ich wieder angreifen. Glückwunsch an André zu der überragenden Leistung und die Krönung einer Wahnsinnssaison mit sechs Titeln."

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mo, 26. Juni 2023

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

Aktuelles

Familienfest an der Kegelhalle Fehrbellin