90er setzen Auswärtsserie fort
Die ersten Spiele im neuen Jahr hielten ein Derby und eine neue Erfahrung für die Fehrbelliner Bohlespezialisten bereit. Dabei war das Ziel, mit weiteren Auswärtspunkten den Konkurrenten aus Köpenick auf Distanz zu halten. Union trat in Kiel ebenfalls zweimal in der Fremde an.
SVL Seedorf von 1919 - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5296:5266 Holz, 40:38 EWP)
Am Samstag ging es in den nordwestlichsten Zipfel Brandenburgs nach Seedorf. Beim Erzrivalen sorgte die gewohnt volle Hütte für eine hitzige Stimmung. In den letzten Jahren gelang immer mindestens der Punkt. Unvergessen ist der Krimi vor zwei Jahren, als der SV 90 mit zwei Holz siegen konnte.
Obwohl bei den Hausherren Topspieler Metzdorf mit 911 Holz gewohnt stark aufspielte und sich den Tagesbestwert sicherte, gelang es Joni (891) und Dirk (898) mit sehr guten Ergebnissen, den Gegner unter Druck zu setzen. Hans Fulczynski ließ mit 875 Holz Federn und somit führten die 90er mit drei Holz.
In Runde zwei konnten Daniel (881) und Seppi (876) gut gegenhalten, ohne vollends zu glänzen. Rainer Pagels (867) und Daniel Dei (873) fanden nie richtig ins Spiel und so wurde die Gästeführung auf 20 Holz ausgebaut. Der Punktgewinn war für die Rhinstädter zu diesem Zeitpunkt bereits sicher.
Doch das Schnuppern am Auswärtsdreier währte im Schlussdrittel nicht lange. Norbert Witzel erwischte einen Sahnetag und drehte das Spiel mit dem zweitbesten Ergebnis von 907 Holz quasi im Alleingang. Vor allem Olli fand zu keiner Zeit die richtige Einstellung zur Bahn und wurde früh durch Dietmar ersetzt, der die Bahn mit 853 Holz verließ. Benny machte es etwas besser und konnte immerhin sein Duell gegen Tino Brinkmann 867:863 gewinnen. Doch die entscheidenden Hölzer konnte auch er nicht beisteuern.
SV Binde - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5448:5393 Holz, 45:33 EWP)
Am Sonntag ging es für die 90er nach Arendsee, wo der SV Binde seine Heimspiele austrägt. Der Bundesliganeuling spielt vor allem zu Hause eine gute Saison. Alle Heimspiele konnten gewonnen werden. Nur gegen Hannover und Union wurde der Zusatzpunkt eingebüßt. Am Vortag erspielten die Binder sogar einen Mannschaftsbahnrekord, wobei alle sechs Spieler die 900er Marke übertrafen. Dennoch befindet man sich angesichts des engen Tabellenfeldes in Abstiegssorgen, was an der eklatanten Auswärtsschwäche liegt. In der Fremde steht noch kein Punkt auf dem Konto.
Die Fehrbelliner Startachse um Dirk und Joni legte los, wie die Feuerwehr. Nach der ersten Gasse wurde direkt die Führung übernommen und nicht mehr hergegeben. Nach 120 Würfen standen für Dirk 918 und für Joni genau so starke 917 Holz an der Anzeigetafel. Jochen Neubauer kam auf gute 901 Holz. Dass die Gästeführung nur 18 Holz betrug, lag an der sensationellen Schlussgasse von Burkhard Thiede, der sein Ergebnis so auf 916 schrauben konnte.
Die Binder Mittelachse konnte nicht an die Vortagsleistungen anknüpfen. Alf Schernikau blieb bei 890 stehen, Wolfgang Behrens legte acht Holz mehr auf die Seite (898). Leider hatte Seppi nicht seinen besten Tag. Immer wieder tat er sich schwer, in den Wurf zu kommen. Mit 904 Holz konnte er den Durchgang zwar gewinnen, aber es war deutlich mehr drin. Dietmar hatte anfangs Probleme, konnte sich dann jedoch steigern. Mit seinen 895 wird aber auch er nicht zu 100 Prozent zufrieden sein. Der Vorsprung wuchs dennoch auf 29 Holz und wie am Vortag war der Zusatzpunkt bereits sicher.
Nun war die Frage, wie die beiden Topspieler des SV Binde, Carlo Thiede und Nationalspieler Richard Albrecht mit der Drucksituation zurecht kommen und ob Benny und Daniel an die Leistungen ihrer Teammitglieder anknüpfen können. Während beide Fehrbelliner und auch Richard nervös begannen, startete Carlo stark. Und so war der Vorsprung bereits nach der ersten Bahn fast aufgebraucht. Zur Hälfte war Benny noch mit Richard gleichauf. Bei Daniel zeichnete sich ab, dass er die rechten Gassen überhaupt nicht trifft. Carlo zog sein Spiel bis zum Schluss durch und sicherte sich mit 924 Holz den Bestwert. Während Benny (886) und Daniel (873) weiterhin nicht in Fahrt kamen, drehte Richard auf der zweiten Hälfte auf und kam mit einer 84er Schlussreihe noch vor Dirks Ergebnis (919). Die Spielpunkte gingen letztendlich mit 55 Holz doch recht deutlich an die Hausherren, die sich durch das Ergebnis weiterhin Hoffnung auf den Klassenerhalt machen können.
Die anderen Spiele
Wie immer gingen die Blicke nach Spielende auf den Liveticker, der am Sonntag etwas hakte. Dank Handykontakt gelangte man dennoch schnell an die Ergebnisse. Während Union am Samstag bei Kiel I erstaunlich nah am Dreier schnupperte (7 Holz) und den Zusatzpunkt holte, ging man tags darauf bei der zweiten Kieler Mannschaft leer aus. Damit wächst der Vorsprung der 90er auf drei Punkte. Oldenburg gelang ein Punktgewinn in Cuxhaven. Alle anderen Spiele endeten mit einem Dreier fürs jeweilige Heimteam.
Tabelle und Ausblick
Acht Spieltage vor Schluss hätte ein 90er Auswärtssieg bereits eine Vorentscheidung im Titelrennen bringen können. Mit drei Punkten Vorsprung auf Union (29 Pkt.) ist diese zumindest vertagt. Kiel I (24) ist angesichts von nun acht Punkten Rückstand krasser Außenseiter und muss sich eher nach unten orientieren, wo Pinneberg (23) und Kiel II (22) lauern. Ab Platz sechs beginnt die Abstiegsregion. Oldenburg (21), Hertha (21), Seedorf (20) und Cuxhaven (19) stehen noch über dem Strich. Doch Hannover (18) und Binde (18) sind noch auf Tuchfühlung. 24 Punkte sind noch zu vergeben, weshalb Michendorf (5) rechnerisch noch nicht abgestiegen ist.
In zwei Wochen geht es bereits weiter. Der SV 90 hat mit Kiel I und II nochmal zwei starke Gegner in der Rhinstadt zu Gast. Union Oberschöneweide muss hingegen erneut reisen. In Oldenburg und Pinneberg müssen wenigstens zwei Punkte her, will man die Meisterschaft offen halten. Die 90er hingegen wollen zu Hause die weiße Weste behalten. Und auch die Abstiegskandidaten stehen sich in direkten Duellen gegenüber. Seedorf und Binde sind in Hannover und Cuxhaven zu Gast und könnten sich mit Punktgewinnen entscheidende Vorteile erarbeiten.
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